Die meisten Bad Kötztinger wurden am Montagmorgen durch ein heftiges Gewitter geweckt, das mit Blitz, Donner und Starkregen über die Stadt hinwegfegte. Während viele bereits nicht mehr schlafen konnten, wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kötzting um 6.37 Uhr durch ihre Funkempfänger aus dem Bett geholt und zu einem Anwesen gerufen, bei dem der Keller unter Wasser stand. Viele dürften die Haustüre noch nicht erreicht haben, als die Leitstelle in Regensburg bereits den nächsten Alarm herausgab, dieses Mal für einen Dachstuhlbrand in der Hagerstraße – für den möglichen Wohnhausbrand wurden gleichzeitig mehrere Feuerwehren aus dem Stadtgebiet nachbeordert.

Um 6.40 Uhr überschlugen sich dann die Ereignisse, als aus Weißenregen auch noch der Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens gemeldet wurde. „Von da an hieß es, Prioritäten setzen“, erklärt Kreisbrandrat Hans Weber, der selbst als einer der ersten an der Brandstelle unterhalb der Wallfahrtskirche Weißenregen war. Wie beim Brand in der Innenstadt kurz vor Pfingsten war auch am Montag die reine Zahl der Feuerwehr-Mitglieder – rund 250 waren innerhalb kürzester Zeit an verschiedenen Stellen in der Stadt im Einsatz – als auch die große Zahl der Fahrzeuge und nicht zuletzt die Ausstattung mit Hydranten und in Weißenregen mit Löschteich der Schlüssel zum Erfolg, wie Weber betont.

Während die Wehren aus Arndorf und Sperlhammer mit Kollegen aus Bad Kötzting an die Hagerstraße beordert wurden, alarmierte die Leitstelle auf Antrag von KBR Weber zahlreiche Feuerwehren aus dem Umland zwischen Chamerau und Arrach nach. Viele unterstützten die Ortsfeuerehren bei der Brandbekämpfung in Weißenregen, einige mussten auch zu mehreren Brandmeldeanlagen fahren, die allesamt zum Glück nur aufgrund von technischen Defekten wieder rückgestellt werden mussten.

Erst rund eine Stunde nach der ersten Alarmierung hatte die FF Bad Kötzting die Möglichkeit, ein Fahrzeug abzuziehen, das weitere Einsatzstellen – im Regelfall vollgelaufene Keller – sichten und freiwerdende Einsatzkräfte dorthin verteilen konnte. Glück im Unglück hatte die Familie im Haus an der Hagerstraße: Hier war ein „kalter Blitz“ eingeschlagen, wie KBR Weber erklärt; dadurch war es zwar zur Rauchentwicklung gekommen, gebrannt habe es nicht. Der Einschlag hinterließ ein Loch im Dach, das ausgebessert werden muss.

In Weißenregen handelte es sich bei Scheune und angrenzendem Wohnhaus um unbewohnte Gebäude, so dass niemand verletzt wurde und auch keine Tiere in Gefahre waren. Entdeckt hatten den Brand nach Angaben der Polizei vor Ort umliegende Anwohner sowie der Vater des Brandleiders, der selbst nicht in Weißenregen wohne. Ein Traktor konnte noch herausgerettet werden, das hier gelagerte Heu musste mit einem Bagger abtransportiert werden. Den Schaden in Weißenregen schätzt die Polizei auf 300.000 Euro. Ob ein Blitzeinschlag die Ursache war, wie die Anwohner angaben, klärt nun ein Brandermittler der Kripo in Regensburg. Gegen 10.20 Uhr rückten die meisten Einsatzkräfte in Weißenregen wieder ab, nur eine Brandwache blieb vor Ort.

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Quelle: Mittelbayerische Zeitung / PNP / KBI – Bad Kötzting / Youtube