Ein Anrufer meldete am Samstagmorgen um 0.10 Uhr Flammen aus einem Bauernhof in Vornwald, in der Gemeinde Rattenberg. Die integrierte Leitstelle (ILS) löste den Alarm für die Feuerwehren der Umgebung aus: „Stallbrand im Vollbrand ca 100 Tiere im Stall“. 150 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen an, hatten aber aufgrund der enormen Hitzeentwicklung keine Chance, den Tod von 85 Rinder zu verhindern.

Bereits bei der Anfahrt war der Feuerschein am Nachthimmel von weitem zu sehen. Und beim Eintreffen der ersten Feuerwehren bestätigte sich die Alarmierungsmeldung: das landwirtschaftliche Gebäude stand bereits im Vollbrand. Dramatische Szenen spielen sich dann ab, als die Feuerwehreinsatzkräfte versuchten, die Tiere aus dem Stall zu befreien. Jene Rinder, die den Stalleingänge am nächsten standen wurden mittels Löschwasser direkt gekühlt, um sie so vor dem Flammentod zu bewahren. Träger des schweren Atemschutzes drangen zu den ersten Tieren vor, um sie zu befreien. Aufgrund der enorm großen Hitzeentwicklung mussten die Einsatzkräfte allerdings kapitulieren und konnten nicht mehr weiter ins Innere des Stalles vordringen. Es ging um Leben und Tod auch für die Feuerwehrmänner. Bei der Rettungsaktion konnten 15 Kühe in Sicherheit gebracht werden. Trotz aller Anstrengungen der Feuerwehrkräfte fanden allerdings 85 Tiere den Tod in den Flammen. „Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden“ sagt Kreisbrandinspektor Markus Weber, der ebenso wie Kreisbrandrat Albert Uttendorfer und Kreisbrandmeister Thomas Fuchs von der Landkreisführung der Feuerwehr vor Ort war. Ebenso waren Polizei, Rettungsdienst und ein Notfallseelsorger am Einsatzgeschehen.

Die Feuerwehren arbeiteten mit Hochdruck um die benachbarten Gebäude, darunter zwei Wohnhäuser, vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Für den Stall kam bei dem verheerenden Feuer jede Hilfe zu spät, eine angrenzende Maschinenhalle wurde in Mitleidenschaft gezogen. Zur Löschwasserversorgung wurden vier Leitungen mit einer Länge von jeweils über 500 m verlegt. Insgesamt waren über 150 Feuerwehrleute aus den Feuerwehren Rattenberg, Sankt Englmar, Klinglbach, Maierhof, Parkstetten, Siegersdorf, Neurandsberg, Konzell, Grub, Auggenbach und aus den benachbarten Landkreisen von Bad Kötzting mit dem SW 2000, Viechtach und Kollnburg im Einsatz. 22 Feuerwehrfahrzeuge lieferten die Schlauchleitungen, Pumpen, Löschwasser aus Tanks, Geräte des schweren Atemschutzes, Drehleiter, Beleuchtungskörper und vieles mehr. Nachdem das Feuer nach rund einer Stunde unter Kontrolle gebracht war, wurden mittels schwerem Gerät die Reste der Stallung abgetragen. Damit schafften sich die Feuerwehrkräfte Zugang zu den gelagerten Heuballen, in denen sich immer noch Glutnester verbargen. Diese wurden sodann aufgetrennt und schrittweise abgelöscht. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten, die sich bis in den Nachmittag hinein zogen, übernahmen die Ortsfeuerwehren der Gemeinde Rattenberg. Der entstandene Sachschaden ist gewaltig und liegt nach ersten Schätzungen der Polizei bei 1,5 bis 2 Millionen Euro. Die Brandursache ist bisher noch unklar. Die Kripo Straubing hat noch in der Nacht die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

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Quelle: Idowa/ PNP/ FF-Viechtach Facebook